„Young Finance“ am Felix Fechenbach Berufskolleg

Caritasverband schult junge Menschen im Umgang mit Geld.

Detmold. In Zeiten wachsender finanzieller Herausforderungen ist die Schuldenprävention nicht nur für Erwachsene, sondern auch für Jugendliche von entscheidender Bedeutung. Um Schülerinnen und Schülern schon frühzeitig finanzielle Grundkenntnisse zu vermitteln, hat der Caritasverband für den Kreis Lippe und die Stadt Bad Pyrmont e.V. ein Schuldenpräventionsprojekt am Felix Fechenbach Berufskolleg durchgeführt. Auf Einladung des Schulleiters Wolfgang Wilden und in Zusammenarbeit mit dem Schulsozialarbeiterteam um Florian Holtmann, konnte Schuldnerberater Rainer Bartonitschek das vom Deutschen Caritasverband und der Direktbank ING Deutschland ins Leben gerufene Projekt „Young Finance“ erstmals an einer lippischen Schule anbieten.

„Wir verfolgen das Ziel, möglichst früh einer Jugendverschuldung gegenzusteuern“, sagt Rainer Bartonitschek, der dank seiner Erfahrung in der Schuldnerberatung aus der Praxis zu berichten weiß und die Überschuldungsfallen kennt. „Wir sensibilisieren für die Gefahren der Verschuldung, vermitteln interaktiv Wissen über Finanzen und den sicheren Umgang mit Geld.“ Bartonitschek ist es wichtig, die jungen Menschen lieber früh vor Schuldenfallen zu warnen, als sie in einigen Jahren in der Schuldnerberatungsstelle der Caritas wiederzusehen.

Mit spielerischen Elementen konnten sich die 16 bis 18 jährigen Teilnehmenden ihrer materiellen Wünsche bewusst werden, erhielten Einblicke in die Ein- und Ausgabenwelt eines Haushaltes und wurden vor Kostenfallen und unüberlegtem Konsum gewarnt. Geplatzte Handyverträge und Rechnungen aus Online-Käufen nach dem Motto „Buy now, pay later“ führen bei geringem Einkommen schnell zu unbezahlten Rechnungen, über die die jungen Menschen den Überblick verlieren. Sie werden zu Hindernissen bei der Verwirklichung von Lebensträumen. Die eigene Wohnung und der Führerschein rücken plötzlich in weite Ferne. Rainer Bartonitschek will erreichen, dass sich die Jugendlichen breit informieren, wenn es um Geld geht und gab Tipps zu möglichen Informationsquellen.

„Wir sind froh, dieses refinanzierte Projekt anbieten zu können und hoffen auf eine Fortsetzung des für Schulen kostenlosen Angebotes“, resümiert Bartonitschek. Er begrüßt insbesondere die Kooperation mit der Schulsozialarbeit des Felix Fechenbach Berufskollegs, weil gerade hier Problematiken der Schülerinnen und Schüler eher auf den Tisch kommen als im Fachunterricht.