Die olympischen Winterspiele in Südkorea wurden soeben beendet, da brach die Mittelstufe des Beruflichen Gymnasiums des Felix-Fechenbach-Berufskollegs aus Detmold zu ihren ganz persönlichen Winterspielen nach Österreich auf.
Das diesjährige Ziel der Reise war Flattach in Kärnten. Die Schülerinnen und Schüler der BFA 2 verbrachten am Freitag, 09.03.2018, noch einen ganz gewöhnlichen Schultag inklusive LK-Klausur am FFB. Doch im Anschluss daran eilten sie nach Hause, um ihre letzten Sachen für die Skiexkursion zusammen zu packen. Denn schon am Abend um 19.00 Uhr war die Abfahrt geplant.
Nach einer etwa 11-stündigen Busfahrt erreichte man am frühen Samstagmorgen den kleinen und etwas verschlafen wirkenden Skiort Flattach am Fuße des Mölltaler-Gletschers.
Als Unterkunft wurde in diesem Jahr das Sport- und Aktionshotel im Ortskern Flattachs ausgewählt. Am Anreisetag erweckte die Unterkunft den Eindruck, dass der Name der Unterkunft auch Programm sei. Es wurde schnell ersichtlich, dass sich der engagierte Hausherr Peter auch nicht von ca. 300 Schülerinnen und Schülern am Wechseltag aus der Ruhe bringen ließ.
Da sich der Bezug der Zimmer verständlicherweise etwa bis 12.30 Uhr hinauszögerte, blieb der Skigruppe genug Zeit, um Material im ortsansässigen Skishop zu leihen und sich mit der Umgebung bekannt zu machen. Nach einem reichhaltigen Mittagessen konnte man die einfachen, aber sauberen und gut gepflegten Zimmer der Unterkunft beziehen und schon fühlten sich die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrerinnen und Lehrer wie in einer anderen Welt. Die Atmosphäre fernab von Klassenraum, Büchern und Computern wirkte nahezu ansteckend auf alle Teilnehmer.
Nach einer kurzen theoretischen Einführung in Skischuhe, Ski und den Wintersport im Allgemeinen am Samstagabend wurde es am Sonntag ernst.
Die Schülerinnen und Schüler der BFA 2 merkten zu Beginn der Fahrt recht schnell, dass langes Ausschlafen beim Skifahren nicht auf der Tagesordnung steht. Ab 7.30 Uhr stand für die Schülerinnen und Schüler das Frühstück bereit, um 8.45 Uhr war man in voller Montur vor der Unterkunft verabredet.
Nach einer kurzen Busfahrt und der Fahrt mit der untergründigen Gletscherbahn erreichte die Gruppe den Mölltaler-Gletscher. Für alle Schülerinnen und Schüler eine absolut neue Lebenserfahrung. Die meisten kamen zum ersten Mal mit dem hochalpinen Gebiet der Alpen in Berührung. Ratschläge der Lehrkräfte bezüglich der Nutzung von Sonnencreme, Sonnenbrille und Kälteschutz waren tatsächlich berechtigt.
Nach einer kurzen Zeit der Eingewöhnung und Erwärmung begann eine Woche Skikurs unter der Leitung der Lehrerin Laura Mai, dem Referendar Alexander Noack und den Lehrern Alexander Burggraf und Janis Katz.
Die Schülerinnen und Schüler erfuhren, dass der perfekte Skifahrer bisher noch nicht vom Himmel gefallen ist. Aus Sicht der Lehrenden war es allerdings wunderbar anzusehen, dass sich bei allen Schülerinnen und Schülern ein enormer Ehrgeiz, diese Herausforderung zu meistern, entwickelte. Bei wem es nicht sofort klappte, der probierte es eben erneut, zur Not auch ein drittes und viertes Mal. Und so kam es bei allen Teilnehmern der Skiexkursion zu großartigen Fortschritten. Die Lehrenden waren vom Ehrgeiz und Durchhaltevermögen ihrer Schülerinnen und Schüler hellauf begeistert. Janis Katz fasst dies so in Worte: „Es ist einfach wunderschön zu sehen, dass sich unsere Schülerinnen und Schüler für diesen Sport und diese Naturerfahrung so sehr begeistern lassen.“
Natürlich durften bei dieser Art von Belastungen auch die Pausen nicht zu kurz kommen. So trafen sich alle Gruppen auf ca. 3000 Metern Höhe zum täglichen gemeinsamen Mittagessen. Der Austausch über den getrennt verbrachten Vormittag war hier immer sehr groß. Nach einer ordentlichen Stärkung ging es dann am Nachmittag erneut auf die Piste. Alexander Noack motivierte die Schülerinnen und Schüler immer wieder, „nutzt die Zeit, die Verhältnisse, geht da raus und habt Spaß.“
Nicht nur das Erlernen des Skifahrens stand bei dieser Fahrt im Vordergrund. Die gemeinsame Zeit in den österreichischen Alpen schweißte die gesamte Gruppe noch enger zusammen. Alexander Burggraf erkannte dies, „man lernt die Gruppe hier nochmal ganz anders kennen als im Klassenraum.“ Unzählige Talente und Charakterzüge waren zu beobachten. Denn auch abseits der Piste tat sich einiges. Gesellschaftsspiele und Tischtennis wurden gespielt, Pistenregeln wurden kreativ vorgetragen, Poetry-Slams wurden geschrieben und vieles, vieles mehr. Das Klima zwischen allen Beteiligten der Fahrt hat absolut gepasst. Man hat konzentriert zusammen gearbeitet, gemeinsam gelacht und sich gegenseitig ausgetauscht.
Am Samstag, den 17.03.2018, kehrte die Gruppe am späten Abend aus Kärnten zurück. Viele der Beteiligten merkten die körperlichen Anstrengungen der vergangenen Tage, doch alle Schülerinnen und Schüler sind unversehrt nach Hause zurück gekommen. Die Sportlehrerin Laura Mai: „Wir haben versucht, die physischen Grundlagen bereits im Vorhinein im Sportunterricht zu erwerben.“
Die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrerinnen und Lehrer stiegen begeistert, dankbar und voller Stolz aus dem Bus und genossen den freien Sonntag, bevor sie am Montag in den westfälischen Alltag zurückkehrten.