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Lippische Berufsschüler begeistern in New Taipei City

Mitte Oktober haben Schüler und Lehrkräfte des Felix Fechenbach Berufskollegs und ein Vertreter der IHK Lippe an einer internationalen Bildungskonferenz in Taiwan teilgenommen. Die thematischen Schwerpunkte der Veranstaltung waren Projektorientiertes Arbeiten, Kreativitätsförderung und nachhaltiger Umweltschutz. Bei der Veranstaltung mit dem Titel Innovation MAGIC 2019 stellten die lippischen Schüler den Delegationen der insgesamt acht anderen Nationen ihre im Rahmen des Berufsschulunterrichts erarbeiteten Projekte vor.

Taipei ist bekannt für einen der höchsten Wolkenkratzer der Welt, grandiose Nachtmärkte, seine vielen Tempel, wohlriechende Garküchen und Wahrsager, die ihren Klienten auf dem Bordstein vor den zahlreichen kleinen Geschäften und Werkstätten bereitwillig einen Blick in die Zukunft gewähren. Landläufig weniger bekannt ist, dass in der beeindruckenden Metropole Mitte Oktober zum wiederholten Mal eine große internationale Bildungskonferenz stattgefunden hat, an der Schüler und Lehrkräfte, Schulleitungen und Regierungsvertreter aus den USA, Australien, Japan, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Deutschland und ganz Taiwan teilnahmen. Organisiert wurde das Event  von insgesamt acht taiwanesischen berufsbildenden Schulen, die neben der einwöchigen Konferenz auch ein interessantes Rahmenprogramm darboten und für die teilnehmenden Schüler einen mehrtägigen Aufenthalt in Gastfamilien organisiert hatten.

Am Vortag der eigentlichen Konferenz bekamen die Schüler jeder Nation die Möglichkeit, ihre Vorträge über die eigenen Projekte auf der großen Bühne der Stadthalle, die als Veranstaltungsort diente, zu üben. Ferner wurden Messestände mit Postern und Dokumentationen der unterschiedlichen Projekte aufgebaut. Nur 24 Stunden später standen die beiden angehenden Mechatroniker Alicia Grimme und Henrik Lindemann als Repräsentanten des Felix Fechenbach Berufskollegs und ihrer Ausbildungsbetriebe, bei denen es sich um die Firmen Lenze und Volvo CE handelt, vor einem großen Publikum. Dort sprachen sie ganz selbstverständlich auf englisch über die Planung und Realisierung ihrer Projekte – ein Arduino gesteuertes Luftkissenfahrzeug und eine Kollisionsschutzvorrichtung zum Schutz von Maschinen. Sichtlich beeindruckt zeigten sich die anderen Teilnehmer der Konferenz von den Problemlösungsstrategien der beiden Auszubildenden und ihrem Hintergrundwissen über ihre eigenen Projekte. Anschließend beantworteten die beiden an ihrem Messestand die Fragen von Zuschauern aus verschiedenen Ländern. 

Nach einer großen Abendveranstaltung, bei der Vertreter der einzelnen Nationen vorgestellt wurden, präsentierten Norbert Fuhrmann, Uwe Reker und Karen Deisberg als begleitende Lehrkräfte des Felix Fechenbach BK am Folgetag einem interessierten Fachpublikum die Grundlagen des Dualen Systems beruflicher Bildung in Deutschland. Ergänzt wurde dieses durch einem Vortrag von Michael Wennemann, dem Geschäftsführer Berufsbildung der Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold über die Rolle der IHK im Dualen System und über die Zusammenarbeit von Berufskollegs, Ausbildungsbetrieben und Handelskammern. Auch hier war großes Interesse seitens der Vertreter der anderen Nationen sowie der anwesenden Regierungsvertreter spürbar. Der Grund dafür war, dass das in Deutschland seit Jahrzehnten existierende Duale System beruflicher Bildung weltweit anerkannt ist und projektorientiertes Arbeiten grundsätzlich voraussetzt.

Im weiteren Verlauf des Programms folgten Besichtigungen von verschiedenen Schulen und einem taiwanesischen Betrieb. Besonders interessant war für alle teilnehmenden Schüler und Lehrkräfte, dass auch der Besuch des Unterrichts einer berufsbildenden Schule vorgesehen war und man sich dort selbst aktiv einbringen konnte und die Atmosphäre im Unterricht und auf dem Campus aktiv erleben durfte.

Insgesamt ist dieses Event eine Veranstaltung, die alle Teilnehmer lange in Erinnerung behalten werden, weil man die Möglichkeit hatte, innerhalb einer kurzen aber auch sehr intensiven Zeit sehr viele neue Eindrücke in einem ganz anderen Kulturkreis zu sammeln. Vielversprechende Kontakte zu Schülern, Lehrkräften und Entscheidungsträgern aus Taiwan und anderen Nationen konnten im Laufe der ereignisreichen Woche geknüpft werden, die verschiedene Möglichkeiten von zukünftigen Kooperationen eröffnen. 

 

Karen Deisberg