Judentum in Deutschland

Letzte Woche hat Professor Matitjahu Kellig, der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde in Herford und Detmold, einen Vortrag über das Thema „Judentum in Deutschland“ am Felix Fechenbach Berufskolleg gehalten. Unterstützt wurde er dabei von unserem Fremdsprachenassistenten Benjamin Lang aus den USA.

Zwei Klassen aus dem Bereich Sozialwesen nahmen gemeinsam mit einigen Lehrkräften des Berufskollegs an der anderthalb stündigen Veranstaltung teil und lernten die Sichtweise von Professor Kellig auf die Themen Judentum und Antisemitismus in Deutschland kennen. Er machte bei seinem Vortrag deutlich, wie Hass und Feindseligkeit gegenüber Menschen mit einer anderen Glaubensrichtung entstehen können.

Auch wenn vielen Teilnehmern einige der angeführten Aspekte bekannt waren, änderte sich die Perspektive des Publikums zum Thema dadurch, dass Professor Kellig und Benjamin Lang als Menschen jüdischen Glaubens über ihre persönlichen Erfahrungen und ihr Leben in Deutschland und in den USA berichteten. Sie schilderten, wie sie verschiedene Dinge in zwei unterschiedlichen Kulturkreisen wahrnehmen.

Erschrocken und betroffen wirkten die Teilnehmer des Vortrags, als ihnen bewusst wurde, dass Menschen jüdischen Glaubens dieses in der Öffentlichkeit grundsätzlich nicht zeigen. Es ist anhand ihres Aussehens und ihrer Kleidung nicht zu erkennen, welche religiöse Zugehörigkeit sie haben. Der Grund dafür ist, dass sie Angst davor haben, dass ihre eigene Sicherheit dann nicht mehr gewährleistet sein könnte. Somit findet jüdisches Leben bzw. die Glaubensausübung in den Synagogen statt, die aber mittlerweile auch überall in Deutschland polizeilichen Schutz benötigen. Das rief beim Publikum große Betroffenheit hervor. 

Die beiden Referenten machten deutlich, dass es ihr Wunsch ist, dass Menschen aller Glaubensrichtungen in beiden Kulturkreisen toleriert und akzeptiert werden. Das Publikum stimmte ihnen durch einige Kommentare zu. Am Ende der Veranstaltung war man sich einig, dass die Würde jedes Menschen, unabhängig von seiner Glaubensrichtung, von anderen akzeptiert werden muss. Bei antisemitischen oder rassistischen Äußerungen und Handlungen darf nicht geschwiegen oder weggesehen werden. Menschen müssen lernen und dazu befähigt werden, den Mut aufbringen, ihre Meinung zu sagen bzw. ihre Stimme erheben, um für andere einzutreten. Nur dann können sich Dinge zum Positiven verändern.

Quelle des Fotos: LZ/Gärtner