# Internationales

„Tranquilo! Südamerikanische Gelassenheit trifft deutsche Termintreue“

Im Mai 2019 konnten wir in Detmold insgesamt vier Schüler/-innen und zwei Lehrkräfte aus den chilenischen Städten Lebu und Curanilahue begrüßen.

Der Kontakt nach Chile entstand ursprünglich aus Gründen der humanitären Hilfe und entwickelt sich unter der Leitung des neuen Chile-Teams am Felix-Fechenbach-Berufskolleg nun schrittweise zu einem Programm, das den chilenischen Partnerschulen einen Einblick ins deutsche Ausbildungssystem und vor allem in den Unterricht am Berufskolleg ermöglicht.

Sehr interessiert zeigten sich unsere südamerikanischen Gäste in diesem Zusammenhang während der Firmenpräsentation und der Werksführung bei Phönix Contact, einem Unternehmen in Blomberg, das zahlreiche Produkte aus der Elektrotechnik herstellt und natürlich auch Auszubildende in diesem Sektor beschäftigt.

Im Gegenzug reisen Schüler/-innen und Lehrkräfte des FFBs nach Chile, um dort die Gestaltung von Unterricht und von beruflicher Ausbildung vor Ort zu erleben.

Neben der Teilnahme am technisch ausgerichteten Unterricht in der Elektro- und der Metallabteilung des FFBs bekamen unsre chilenischen Gäste dieses Jahr auch die Gelegenheit, am kulturellen und geschichtlichen Leben der Stadt Detmold teilzunehmen: Sie besichtigten das Schloss, nahmen an einer Brauereiführung teil, wanderten gemeinsam mit der taiwanesischen Delegation, die zeitgleich zu Gast war, vom berühmten Hermannsdenkmal zu den Externsteinen und wurden sowohl beim Bürgermeister als auch beim Landrat Herrn Dr. Lehmann empfangen, dessen Mitarbeiter einen interessanten Kurzvortrag über die Möglichkeiten der Integration von Zugewanderten in Lippe hielt.

Neben dem Besuch der Industrie- und Handelskammer erwies sich auch die Besichtigung der Nachbarstadt Paderborn mit dem Heinz-Nixdorf-Museum als gelungener Ausflug, der die Interessen der chilenischen Schüler/-innen und Lehrkräfte traf.

Erste Zweifel, die im Chile-Team während der Vorbereitung des Austauschs über die ausreichende Programmgestaltung aufkeimten, zerstreuten sich schnell, denn entgegen der „deutschen Termintreue“ wünschten sich die Gäste aus Chile ein wenig mehr Freizeit und genossen insbesondere die geselligen Anlässe in gemütlicher Atmosphäre, denen selbst die Sprachbarriere nicht abträglich war!

Ein besonderer Dank in diesem Zusammenhang gilt zwei deutschen Gastfamilien, die die chilenischen Schüler/-innen herzlich bei sich aufnahmen und den Aufenthalt in Detmold  für sie sehr angenehm gestalteten.

Gerade wegen der ausgeprägten kulturellen Unterschiede empfanden alle am Austausch Beteiligten den Besuch der Chilenen als bereichernd, sodass der Abschied nach zwei Wochen letztlich schwer fiel.

 

Von Kerstin Sauselin