# Gastronomie

"So verhalten Sie sich als Gast beim Restaurantbesuch richtig" - Hotelfachklasse des FFB informiert in der LZ

Detmold. Bei einem Restaurantbesuch kann der Gast ins Grübeln kommen. Wo soll die Serviette hin? Wie nutze ich das viele Besteck? Und wohin mit den Händen? Die LZ hat eine Klasse angehender Hotelfachkräfte am Felix-Fechenbach-Berufskolleg zusammen mit ihrer Lehrerin Maria Klostermann gefragt, welche Benimmregeln zu beachten sind.

Vor dem Essen

Schon bevor ein Dinner losgeht, gibt es einige Dinge, die Gäste beachten sollten, wissen die angehenden Hotelfachkräfte. „Die Dame setzt sich auf jeden Fall zuerst", sagen die Auszubildenden. Auf Feiern dagegen, setzt sich zunächst der Gastgeber. Außerdem sollte ohne Reservierung nicht einfach an einem freien Tisch platzgenommen werden. Wenn der Platz dann nicht passend ist, ist es in Ordnung auch nach einem neuen Tisch zu fragen.

Wenn es ein Menü gibt, und der Tisch bereits eingedeckt ist, kann das viele Besteck durchaus verwirren. Hier gilt: Einfach von außen nach innen vorarbeiten, erklären die Berufsschüler. Wer sich unsicher ist, darf ruhig beim Personal nachfragen. „Die Serviette gehört auf den Schoß und die Ellenbogen definitiv nicht auf den Tisch", sind sich die Berufsschüler einig. Die Hände werden lediglich bis zum Gelenk auf dem Tisch abgelegt. Gabel, Messer und Löffel sollten lediglich am unteren Teil gegriffen werden. Die Gabel bleibt dabei beweglich in der Hand. Legt der Gast beim Essen eine Pause ein, legt er sein Besteck in der sogenannten „20 vor 4"-Position auf den Teller. Die Gabel liegt mit der Rückseite nach oben. Wer fertig mit dem Essen ist, legt Messer und Gabel parallel nebeneinander in die „20 nach 4"-Position.

Getränke

Was trinke ich zu welchem Gericht? „Man darf natürlich generell trinken, worauf man Lust hat", ist die schlichte Antwort von Azubi Christoph Schmidt. Seine Kollegen stimmen zu. Wasser, alkoholfreie Biere, Soft- und Heißgetränke seien ebenso erlaubt, wie Wein. Wer sich aber unsicher ist, welcher Wein zu seinem jeweiligen Gang passt, der darf auf jeden Fall beim Kellner oder Sommelier nachfragen. Die Weingläser werden am Stiel festgehalten und so zum Mund geführt.

Gespräche

Grundsätzlich sind alle Themen erlaubt, streiten im Restaurant sollte man sich aber nicht. Gespräche über Politik oder Religion sollten daher besser vermieden werden, denn dabei könne es durchaus einmal lauter werden und die anderen Gäste stören. Auch Gespräche über Probleme und Krankheiten seien nicht so ideal. „Man will sich schließlich wohlfühlen beim Essen", sind sich die Schüler einig. Mit vollem Mund zu sprechen, zeuge ebenfalls nicht von guten Manieren. „Auf jeden Fall sollte das Smartphone in der Tasche bleiben."

Unerwünscht

"Es ist nicht so schön, wenn die Gäste nach dem Essen ihre Teller selbst stapeln oder ungefragt zwei Tische zusammenschieben", sagen die Azubis. Wer seinen Hund mitbringt, sollte ihn dicht am oder unter dem Tisch Platz nehmen lassen. In den Gängen können die Tiere schnell zur Stolperfalle für Kellner werden. Das gelte auch für Handtaschen, Schirme oder Rollatoren.

Zugegeben, Schnecken kommen eher selten auf den Tisch. Wer sie sich dennoch bestellt, folgt hier eine kleine Ess-Anleitung. Das Gericht wird üblicherweise auf einem extra Teller mit kleinen Vertiefungen serviert. Laut Maria Klostermann, Lehrerin für gastronomische Berufe am Felix-Fechenbach-Berufskolleg, werden die Schnecken außerhalb der Gehäuse zubereitet. Sind sie fertig gegart, kommen sie zurück in die Häuschen zusammen mit heißer Butter. Am Tisch greift der Gast die Speise mit einer speziellen Schneckenzange, die in die linke Hand genommen wird. Zunächst gießt er die Butter in einen Löffel, der auf dem Teller platziert wird. Das Fleisch wird mit einer kleinen Gabel aus dem Häuschen geholt und ebenfalls auf den Löffel gelegt. Gegessen werden Schnecken meist als warme Vorspeise.

aus LZ.de vom 11.08.2018